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«Nur wer mit Freude musiziert, kommt weiter»
Beim 21-jähigen Vollblutmusiker aus dem Oberallgäu wird zu Hause seit jeher aktiv musiziert. Volksmusik und Oberkrainer stehen bei Berktolds sozusagen an der Tagesordnung. «Mein Vater führt ein Musikgeschäft mit Schwerpunkt auf Steirische Harmonikas und Akkordeons und musizierte schon immer selbst», erzählt Benedikt Berktold. Daraus entwickelte sich bereits früh seine eigene Leidenschaft für diese Musikrichtung. «Mit sieben Jahren habe ich mit dem Unterricht auf der Steirischen Harmonika begonnen, mit zehn Jahren kam dann das Tastenakkordeon dazu.»
Kurz vor dem Studienabschluss
Mittlerweile hat der Musiklehrer sein Basisstudium am Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch absolviert und ist auf der Zielgeraden, um sein Studium der Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP) auf dem klassischen Akkordeon im Mai 2020 abzuschliessen. Während die Steirische Harmonika eng mit der Volksmusik verknüpft ist, ist das Akkordeon ein äusserst vielseitiges Instrument, das neben der Klassik auch im Bereich Jazz, Tango und Popularmusik seinen Einsatz findet.
Erste Erfahrungen im Unterrichten konnte Benedikt Berktold in den vergangenen Jahren an den Musikschulen Feldkirch und Brandnertal sammeln, bevor ihn seine Laufbahn an die Liechtensteinische Musikschule verschlug. «Ich schätze es, mehrere Standbeine zu haben», erklärt der junge Musiker, «das Unterrichten ist eine gute Ergänzung zu meiner Tätigkeit als aktiver Musiker in verschiedensten Formationen und Projekten.» Besonders die Freiheit, sich seine Arbeit relativ frei einteilen zu können, schätzt er, ebenso wie die Tatsache, keine geregelten Acht-Stunden-Arbeitstage zu haben.
Freude und Lockerheit ausschlaggebend
Angesprochen auf seine Erfahrungen und Grundsätze beim Unterrichten sagt er: «Ich habe eine sehr sympathische Klasse, die grösstenteils aus erwachsenen Schülern besteht. Natürlich gibt es Unterschiede bezüglich Ziele und Motivation der Einzelnen. Mir ist es ganz wichtig, dass sie Spass am Musizieren haben und sie sich – auch wenn es manchmal etwas harzt – ihre Freude nicht nehmen lassen. Nur wer mit Spass und Freude musiziert, hat die nötige Lockerheit, um das Instrument gut zu bespielen.»
Auch die gute persönliche Beziehung zu seinen Schülerinnen und Schülern ist Benedikt Berktold ein grosses Anliegen. «Hier nehme ich mir gerne ein Beispiel an meinem ersten Musiklehrer Wolfgang Oss an der Sing- und Volksmusikschule Bad Hindelang. Er hatte es bestens verstanden, eine freundschaftliche und angenehme Lernatmosphäre zu schaffen, auch wenn er mich kritisieren und verbessern musste.»
Auf geht’s – der nächste Auftritt wartet
Mehr als hundert Mal pro Jahr steht der aktive Musiker selbst auf der Bühne. Die meisten dieser Engagements bestreitet er mit seinem Oberkrainertrio SBS. Daneben spielt Benedikt Berktold in anderen Volksmusik- und Projektensembles, wie zum Beispiel dem Klezmertrio „dri kindsköpf“. Jedes Jahr steht zudem eine Weihnachtsoper im Terminkalender des 21-Jährigen. Ein Highlight und erreichtes Ziel in seiner bisherigen Karriere war ein Auftritt am Festival «Woodstock der Blasmusik», welches jedes Jahr mit über 40'000 Besuchern in Oberösterreich über die Bühne geht. Diesen hat er mit den Obi-Krainern, einem Zusammenschluss von Studienkollegen, bestritten. Kein Wunder, dass bei diesem Engagement nicht mehr viel Zeit für andere Beschäftigungen bleibt. «Wenn’s gut läuft, schaffe ich zum Ausgleich maximal fünf Bergtouren im Jahr», meint unser Gesprächspartner abschliessend.
Benedikt Berktold, wir danken herzlich für das Gespräch!
(Interview: Anita Heule)